Steigende Marktchancen durch Produkt-Vielfalt
TARA Projects (Trade Alternative Reform Action) kämpft in Nordindien bereits seit 1973 für die Rechte und Würde benachteiligter Menschen. Davon profitieren inzwischen hunderte Handwerker, die durch die Organisation ihre Existenz sichern können. Neue Produktzweige lässt die Anzahl stetig wachsen. Man setzt sich erfolgreich gegen Kinderarbeit, die Ausbeutung von Tagelöhnern sowie unlautere Handelspraktiken ein. Insgesamt betrachtet, ist TARA einer der Pioniere in Sachen Fair Trade-Grundsätze in Indien.
Zinslose Darlehen ermöglichen Existenz-Gründungen
Selbstständige Manufakturen bilden nachweislich eine vielversprechende Perspektive, den Lebensunterhalt selbstbestimmt und würdevoll zu verdienen. An handwerklichen Fähigkeiten scheitern Gründungen nicht, viel mehr an fehlenden finanziellen Mitteln. Banken scheuen das Risiko, Menschen einen Kredit zu gewähren, die unterhalb der Armutsgrenze leben. Darum hat TARA Projects das "Ethical Finance Program" entwickelt. Durch zinslose Darlehen hat die Organisation so bislang die Gründung von mehr als 250 Kleinbetrieben ermöglicht.
Selbstverständlich sollen sich die Werkstätten nachhaltig am Markt etablieren. Darum begleitet TARA Projects die Existenzgründer tatkräftig mit Schulungen und Workshops. Hier werden u.a. wichtige Kenntnisse in den Bereichen Produktion, Finanzen und Marketing vermittelt. Neben wirtschaftlichen Qualifizierungsmaßnahmen legt die Organisation zudem großen Wert auf die Schulung sozialer Kompetenzen.
Stein und Glas bildeten das Fundament
Vorreiter für das TARA-Programm waren Manufakturen für Produkte aus Gorara-Stein, die der DW-Shop bereits seit über 20 Jahren anbietet. Die Öffnung internationaler Märkte ermöglicht faire Löhne, Bildung für Kinder und Frauen, Krankenversicherung, zinslose Darlehen, sowie Vorschüsse, Sparprogramme und Qualifizierungsmaßnahmen.
Schmuckstücke ergänzen das Portfolio
Die verlockenden Möglichkeiten sprachen sich herum und Anfang der 90er Jahre stießen die Goldschmiede aus Pataudi zu TARA. Inzwischen sind es 35 Handwerker, die kunstvolle Ketten herstellen. Die Selbsthilfegruppe eröffnet jungen Menschen die Chance, in der Heimat den Lebensunterhalt zu sichern. Sie werden nicht gezwungen in Metropolen Arbeit zu suchen. Außerdem können sie es sich leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Muslime und Hindus arbeiten friedlich miteinander, in der Region nicht selbstverständlich.
Auf einem guten Holzweg
TARA wächst stetig, ein weiteres Beispiel hierfür sind die Holzschnitzer aus der Region Nagina. Sie stehen nicht nur für traditionelles und kunstvolles Handwerk, sondern auch für den bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen. Um unnötigen Abfall zu vermeiden, werden alle Holzreste weiterverarbeitet. So entstehen aus kleinsten Stückchen z. B. Holzperlen für traumhaften Ethnoschmuck.
Jüngster Tara-Spross: Metall-Handwerk
Jüngstes Mitglied von TARA Projects ist eine Werkstatt aus Moradabad, das für seine hochwertigen Metallarbeiten bekannt ist. In dieser Werkstatt arbeiten 14 Kunsthandwerker, die TARA in Design-Entwicklungen schult und ihnen kontinuierlich Aufträge vermittelt. Dadurch erhöhen sich natürlich die internationalen Marktchancen enorm. Zusätzlich werden die Handwerker krankenversichert, was in Indien noch immer ein Novum darstellt.
Kleine Manufakturen mit großen Zielen
Seit 2015 ist TARA auditiertes WFTO-Mitglied, operiert nach fairen Handelsprinzipien und verfügt über ein engmaschiges Vermarktungs-Netz. Durch die Öffnung internationaler Märkte haben die kleinen Manufakturen hinsichtlich wirtschaftlicher Aspekte, aber auch was Gesundheits- und Umweltbewusstsein betrifft, nahezu ideale Entwicklungschancen.
Ein zentrales Ziel: Gleichberechtigung von Frauen
Eines der wichtigsten Ziele von TARA Projects bleibt die Gleichberechtigung von Frauen. Sie werden in weiten Teilen der indischen Gesellschaft noch immer massiv unterdrückt. TARA scheut weder Konflikte noch offene Anfeindungen und organisiert landesweit Kampagnen und Demonstrationen für die Rechte der Frauen. Das Gesamtkonzept "Women Empowerment" zielt darauf ab, das vermeintlich schwache Geschlecht stark zu machen.
Gemeinschaft und Wirtschaft im Einklang
"Armut hat viele Ursachen und die Behandlung der Symptome alleine reicht nicht aus, um die Krankheit zu heilen" lautet eine Erkenntnis von TARA. Darum werden Gemeinschaft und Wirtschaft im Einklang vorangetrieben – basierend auf der Erkenntnis, dass ein Projekt nur dann Generationen übergreifend funktionieren kann, wenn alle Beteiligten überzeugt sind und davon profitieren.
Es gibt für den DW-Shop also etliche gute Gründe, dass wir seit über 20 Jahren die Projekte von TARA Projects durch kontinuierliche Aufträge unterstützen.